Paradigmenwechsel (8)

Bisher haben die Pioniere des Paradigmenwechsels ihren Glauben in Ihren persönlichen und privaten bzw. gemeinschaftlichen Bereich gestaltet. An die Öffentlichkeit sind sie mit ihrem Anliegen und ihrem Glauben noch nicht getreten. Das steht nun an und das tun sie, in dem sie öffentlich - und das heißt: für jeden zugänglich - ihren Gottesdienst feiern. Sie orientieren sich dabei nicht an dem, was sie bisher in der evangelischen oder katholischen Kirche oder in den Freikirchen als geläufig war. Sie vergessen erst einmal, was für sie bisher ein Gottesdienst war und tun so, als hätte es noch nie in der Geschichte einen Gottesdienst gegeben und sie müssten ihn jetzt neu erfinden. Dazu sind ihnen vier Stichworte eingefallen, die das Wesen eines Gottesdienstes beschreiben:

 

- NAME - WORT - BUND - SEGEN -

 

Der NAME weist darauf hin, dass der Gottesdienst der Ort ist, Gott anzurufen, ihn bei seinem Namen an zurufen. Das geschieht mit den Gebeten, den Liedern, den Psalmen, der Musik (die deswegen im Gottesdienst eine Schlüsselrolle spielt). 

 

Das WORT weist drauf hin, dass Gott, so glauben es die Pioniere des Paradigmenwechsels, gesprochen hat und noch immer spricht. Der Gottesdienst soll der Ort sein, an dem sie in aller Öffentlichkeit hinhören auf das, was Gott zu sagen hat.

 

Der BUND erinnert an den Neuen Bund, den Gott durch Jesus mit uns geschlossen hat und für den als gottesdienstliche Zeichen die Taufe und das Abendmahl stehen.

 

Und der SEGEN weist darauf, dass der Gottesdienst jener Ort ist, an dem Menschen auf vielfältige Weise gesegnet werden, und am Ende die ganze Gemeinde mit den Worten des aaronitsichen Segens.

 

Und das, wie gesagt, tun sie bewusst in aller Öffentlichkeit. Jeder soll zuschauen können, wie sie ihren Glauben bekennen und ihn zum Ausdruck bringen. Sie machen sich aber frei von dem, was für sie bisher als Gottesdienst geläufig und womit sie vertraut waren. Sie sagen sich: Wir müssen so tun, als hätte es noch nie einen öffentlichen christlichen Gottesdienst gegeben. So hat ihr Gottesdienst eine denkbar schlichte Grundstruktur. Sie kann von den Gästen, auch wenn sie keine Gottesdiensterfahrung mitbringen, mitverfolgt und ggf. mitvollzogen werden. 

 

Dabei ist ihnen klar, dass ein solche Gottesdienst nur dann beständig ist und auf Dauer lebendig bleibt, wenn es eine Kern-Gemeinde gibt, die ihn verbindlich durch ihre Anwesenheit trägt. Vorbereitet und estaltet wird durch ein Gottesdienst-Team. Der Pfarrer, oder die Pfarrerin bei der oder dem die Verantwortung für diesen Gottesdienst liegt, tritt, wenn überhaupt, allenfalls bei der Predigt und beim Abendmahl, in Erscheinung. Er trägt auch keinen Talar, sondern, als altes Zeichen des Auftrags Jesu zur öffentlichen Verkündigung, eine Stola und auch die weiteren Mitwirkenden können für die Erkennbarkeit Stola oder ein Tuch tragen. Mit diesen "11 Verabredungen für einen elementaren Gottesdienst" haben sie sich eine liturgische Ordnung für ihre Gottesdienste gegeben.

 

Übrigens: Einen solchen, hier fiktiv dargestellten Gottesdienst gibt es auch im richtigen Leben: Der monatliche GOTTESDIENST AM ABEND. FÜR MORGEN in der Kirche zum Frieden Gottes in Bergisch Gladbach-Heidkamp wird nach dieser Ordnung gestaltet.

 

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