04. September 2023
1. Schweigen, Loslassen Bibel: Römer 3,21-24.28; Markus 1,35-37 Übung: Einübung ins Schweigen, Loslassen, den Atem fließen lassen, festen Boden unter den Füßen haben, Entspannungsübungen. (Mit diese Übung beginnen auch die Übungen aller weiteren Einheiten!) Brotbrechen: Tischgebet mit Brotbrechen (Psalm 106,1 u. ö.; Psalm 145,15-16) 2. Lesen, Heilige Schrift Bibel: Lukas 24,13-28a Übung: Bibelgespräch (zu diesem Text) in zwei Schritten: “Damals”-Wort (“Was steht in der Bibel...
· Dieses Projekt will dazu anregen und ermutigen, sich in die Kirche einzuüben. Es kann aber die Übung selbst nicht ersetzen. Dazu sind Entschlossenheit, Ausdauer, Geduld und Beständigkeit nötig. Üben heißt, das Gleiche immer wieder zu tun, so dass es immer besser gelingt. · Dieses Projekt benötigt keine Anleitung durch Dritte. Der Reiz liegt darin, es selber auszuprobieren. Nur Mut! Es darf auch mal daneben gehen, um es dann noch einmal zu versuchen. Es wird immer irgendwelche...
04. September 2023
Der christliche Glaube kann nicht leben, wachsen und gedeihen, wenn die Glaubenden damit allein bleiben. Er muss geteilt werden, was im Wesentlichen auf mehrfache Weise geschieht, und zwar durch gegenseitiges Erzählen und Zuhören, durch bewusstes Wahrnehmen der Menschen im eigenen Lebensumfeld (die Jesus die “Nächsten” nennt), durch das Gebet für sie und durch gemeinsame Verabredungen. Indem wir uns gegenseitig erzählen und zuhören, nehmen wir gegenseitig Anteil aneinander und an...
04. September 2023
Der fünfte Satz der Geistlichen Regel ist (auch in der Fassung des Berneuchener Dienstes) unbefriedigend. In ihm wird die Verantwortung angesprochen, die jeder Mensch in seinem Lebensumfeld hat und wahrnehmen soll. Das ist aber mehr in Kennzeichen des Menschlichen und weniger eins des Christlichen. Hier wäre der Ort gewesen, um auf die Taufe zu sprechen zu kommen, die aber in dieser Regel nicht thematisiert wird und deren Bedeutung für die Gestaltung des geistlichen Lebens deswegen nicht zur...
04. September 2023
Der christliche Gottesdienst dient der Vergegenwärtigung der biblischen Geschichte. Sie ereignet sich hier und jetzt, indem gewissermaßen eine Gleichzeitigkeit zwischen dem Jetzt der Gegenwart und dem Damals der biblischen Geschichte hergestellt wird. Es ist, als würden wir neben Abraham stehen, als er an dem Altar, den er Gott gebaut hat, seinen Namen anruft; als würden wir mit in der Synagoge sitzen, wenn Jesus predigt, als würden wir uns mit an den Tisch setzen, an dem Jesus und seine...
04. September 2023
Der “zweite Jesaja” (Jes 40-55) unterscheidet sich von den anderen Propheten des Alten Testamentes dadurch, dass er seine Zuhörer duzt: “Fürchte dich nicht, ich habe dich erlöst, ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein!” (Jesaja 43,1). Er meinte allerdings nicht Einzelne, sondern die Exilgemeinde insgesamt, sie ist es, die mit “Du” angesprochen wird. Aber jeder, der die Verkündigung des zweiten Jesaja hört, muss das Gefühl haben, er sei persönlich gemeint. Bisher...
04. September 2023
Die Rechtfertigung des Sünders allein aus Gnade durch den Glauben, die Grundlage aller evangelischen Spiritualität, ist keine Idee, kein theologischer Lehrsatz und kein Dogma. Sie ist vielmehr das Ergebnis einer langen, sich über viele Jahrhunderte erstreckenden Geschichte, die einst mit Abraham begann – und schließlich in einem völligen Desaster endete. Sie ist die Geschichte des Scheiterns der Menschheit, das angesichts der Herausforderungen der Gegenwart besonders sichtbar wird, denn...
04. September 2023
Die Rechtfertigung des Sünders allein aus Gnade durch den Glauben ist das Herzstück der evangelischen Kirche. Manchmal widerfährt sie einem Menschen unwillkürlich und überraschend, wie das bei Martin Luther der Fall war, womit damals die Geschichte der evangelischen Kirche begann. Denn sie ist nicht nur ein Lehrsatz, der zu glauben ist, sondern Erlebnis, Erfahrung, Wirklichkeit. Erst, wenn sie Gelöstheit, Tiefenentspannung und “In-sich-selbst-ruhen" auslöst, wenn von einem alles...
21. Februar 2023
Es ist dankens- und bemerkenswert, dass Oberkirchenrätin Dr. Wibke Janssen in der Februar-Ausgabe von EKiR.info das Stichwort "Kirchenbindung" nennt. Kirchenbindung oder Verbundenheit geschieht, in dem ich mich mit der Kirche identifiziere. Um mich mit ihr zu identifizieren, muss ich ihre Identität kennen. Die lerne ich nur kennen, wenn ich ihre Geschichte kenne und weiß, wo sie her kommt.
01. Februar 2023
Im gestrigen Blog (E.K.I.R. 2030 - Evangelisches Rollback (1)) habe ich versucht, deutlich zu machen, dass es keiner besonderen prophetischen Begabung bedarf, um vorauszusehen, dass "E.K.I.R. 2030" zum Scheitern verurteilt ist. Dieses Projektpaket ist - wieder einmal - ein Versuch, mit Hilfe zentraler Steuerung den Niedergang kirchlichen Lebens aufrecht zu erhalten. So etwas ist jedoch bisher noch nie geglückt. Es gibt dazu - wie angedeutet - eine Alternative. Sie erfordert allerdings Geduld...