Die Urfassung der "Regel des Geistlichen Lebens"

(Wilhelm Stählin - Ender 1920er-Jahre)

 

1. Ich weiß, dass mein Leben fester Zeiten der Ruhe, des Schweigens, der Sammlung bedarf. Ich will treu darin sein, mein Leben in solcher Ordnung zu führen.

 

2. Ich will mich durch nichts abhalten lassen, täglich nach festem Plan in der Heiligen Schrift zu lesen.

 

3. Ich will alle Tage Gott loben und ihm danken, ihn um Erkenntnis seiner Wahrheit und seines Willens bitten und mich im Gebet ordnen, reinigen und stärken lassen. Ich will auch der Menschen, mit denen ich verbunden bin, meiner Kirche und meines Volkes im Gebet vor Gott gedenken.

 

4. Ich will, wo und wie es mir möglich ist, an dem Leben der christlichen Gemeinde, an ihrem Gottesdienst und an der Feier des Heiligen Mahles teilnehmen und halte mich bereit für den Dienst, zu dem ich gerufen werde.

 

5. Ich bin ernstlich bemüht, mein ganzes Leben in Haus und Beruf und alles, was ich rede und tue unter die Verantwortung vor Gott stellen, Unordnung und Unrecht zu meiden und allen denen, die meiner Hilfe bedürfen, um Christi willen zu dienen.

 

6. Ich bin bereit, seelsorgerlichen Rat anzunehmen und weiß, dass Glieder am Leibe Christi brüderliche Zucht an sich üben lassen und aneinander üben.

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