Ihr werdet uns brauchen. (7/8)

Weil wir teilen.

 

Wir bleiben mit unserem Glauben nicht für uns und allein, sondern wir teilen ihn. Nur geteilter Glaube ist lebendiger, wachsender und sich fortpflanzender Glaube. Indem wir uns gegenseitig erzählen und zuhören, nehmen wir gegenseitig Anteil aneinander und an unserem Glauben und Unglauben. Wir beten füreinander und wissen, dass andere für uns beten. So wächst auch Gemeinschaft, die nur möglich ist unter Menschen, die sich "kennen", also von ihrer jeweiligen Geschichte wissen. Weil wir darauf angewiesen sind, geachtet und beachtet zu werden, üben wir solche Achtsamkeit auch denen gegenüber, die (um Jesu Formulierung zu gebrauchen) die "Nächsten" sind. So entsteht ein Netzwerk, dass mit dem Begriff "Gemeinde" (also das, was uns "gemein" ist) umschrieben werden kann. Es ist aber nicht nach außen abgegrenzt, sondern, im Gegenteil, nach außen vernetzt. Wir schotten uns nicht ab und bleiben nicht unter uns, auch wenn wir immer wieder einmal den Rückzug brauchen. Aber wir bleiben mit unserem Bekenntnis klar erkennbar. Wir verstecken unseren Glauben nicht, sondern legen darüber Rechenschaft ab, immer wenn wir danach gefragt werden oder wenn sich das aus der jeweiligen Situation ergebt. Wir geben unseren Glauben weiter, indem wir Anteil nehmen und an uns Anteil nehmen lassen. Wir drängen uns nicht auf, aber wir bekennen uns, wenn wir gefragt sind. Denn "ihr seid das Salz der Erde. Wenn nun das Salz nicht mehr salzt, womit soll man salzen?" (Mt 5,13)

 

(Fortsetzung)

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