3x4 Anregungen für den Einstieg in die ev. Lebenskunst

Der Kernsatz von der "Rechtfertigung allein aus Gnade" verleitet einen dazu, den evangelischen Glauben als eine sehr passive Angelegenheit anzusehen. Auf die Rechtfertigung bezogen stimmt das ja auch - wir müssen uns nicht rechtfertigen oder rechtfertigen lassen, weil wir es durch Kreuz und Auferstehung Christi schon längst sind. 

 

Aber das verhindert nicht, dass das Christentum und der evangelische Glaube eine höchst aktive Angelegenheit sind. Die "Rechtfertigung allein aus Gnaden" schickt uns nicht in den Ruhestand, sondern in ein höchst aktives und waches Leben - also: in die Evangelische Lebenskunst. "Kunst" ist etwas, was beherrscht und deswegen eingeübt und geübt werden muss. Kunst kommt von Können und Können vom Üben. 

 

Hier sind - entsprechend der kleinen Tabelle auf der Startseite unten - 3x4 Anregungen zum Einstieg in die Evangelische Lebenskunst. Sie sind nicht als Checkliste abzuarbeiten. Vielmehr: Suche dir eine der Anregungen aus - die, die dich am meisten beschäftigt. Dann überlege: Wie kannst du sie umsetzen? Und dann setze sie um. Denn auf diese Weise bringst du Dynamik in den Leben. Es kann sehr schnell passieren, dass die Lebenskunst so schnell nicht mehr loslässt. Sie kann durch aus faszinierend sein - für die oder den, die oder der sich drauf einlässt.

 

Hier sind die zwölf Anregungen:

 

  1. (Schweigen) Wann nimmst du dir Zeit zum Schweigen, Innehalten und Loslassen? Wieviel Zeit brauchst du dazu? Wie willst du diese Zeit gestalten?
  2. (Die Schrift) Wie gehst du mit der Bibel um. Wie liest und erarbeitest du sie? Welche Hilfsmittel nutzt du dafür. Nimmst du dir Zeit zum (geduldigen) Lesen und Schreiben?
  3. ((Taufe / Berufung) Wozu bist du berufen? Was ist dein Auftrag? Welche Gaben / Begabungen sind dir gegeben? Was weckt deine Leidenschaft?
  4. (Flow) Was setzt dich unter Druck? Was blockiert dich? Was hindert dich an einem "fließenden Leben"? Wie kannst du solche Hindernisse abbauen?
  5. (Erzählen und Zuhören) Welche Menschen hören dir zu, wenn du ihnen deine Geschichte erzählst? Wem hörst du zu, auf wen achtest du, an wessen Leben nimmst du Anteil? 
  6. (Bibel-Arbeit) Mit welchen Menschen erarbeitest du im Gespräch die Bibel, wann, wo und wie oft?
  7. (Tischgemeinschaft) Mit welchen Menschen feierst du Gottesdienste in der kleinen Gruppe /Hauskirche und das "Brotbrechen"? Willst du selber dazu in deine Wohnung einladen?
  8. (Rückenstärkung) Welchen / Welchem Menschen vertraust du dich ich an im Blick auf Lasten, innere Verletzungen, Krankheit oder Ängste? Wer kann sich dir in gleicher Weise anvertrauen?
  9. (Anrufung) An welchem Gottes-Dienst beteiligst du dich verbindlich und aktiv und in welcher Weise?
  10. (Verkündigung) In welcher Weise beteiligst du dich an der Verkündigung des Wortes Gottes "an alles Volk"?
  11. (Abendmahl / Taufe) Bist du bereit, in den "neuen Bund" mit Gott einzuwilligen und Christus zu folgen?
    Welche "Bundes-Verpflichtung", d. h. welche Verantwortung dafür willst du übernehmen?
  12. (Sendung / Segen) Für welches Unheil, für welche Krankheiten und Lasten, für welche Herausforderungen und Aufgaben willst du Gottes Segen, Stärkung und Heilung in Anspruch nehmen?